Allgemein

Wir sind eine von elf Abteilungen der TSG Münsingen. Die Sparte Rad wurde 1979 gegründet und hat z.Zt. ca. 239 Mitglieder. Die Aktiven treffen sich am Dienstag und Donnerstag zum Training. Im Sommer fahren wir, in Gruppen aufgeteilt, Rennrad und Mountainbike. In der kalten Jahreszeit findet ein abwechslungsreiches Training in der Halle statt. Wir decken dabei ein breites Spektrum der Alters- und Leistungsgruppen des Radsports ab: Lizenzfahrer, Hobbyfahrer, Touristikfahrer, neuerdings auch eine Jugend- und Kindergruppe.

Seit ihrem Bestehen tut sich die Radabteilung als Veranstalter von Rennversanstaltungen hervor. Das traditionelle Mountainbike-Rennen im Frühjahr ist mittlerweile ein Klassiker in der MTB-Szene. Neben zahlreichen kleineren Straßenrennen und Hobby-Rad-Veranstaltungen haben wir seit 1997 die ALB-GOLD-Trophy, einen MTB-Marathon, fest in unser Programm aufgenommen. Mit besonderem öffentlichen Interesse und entsprechendem Presseecho wurden unsere großen Radtouren nach Beaupréau, nach Abergavenny, nach Mezöbereny und zu Eddy Merckx nach Brüssel verfolgt.

Beachtenswerte regionale, nationale und internationale Erfolge konnten bislang unsere Rennfahrer verbuchen. Besonders muss unser Kamerad Uwe Hardter hervorgehoben werden. Er war im Nationalkader U23 und war als Mitglied der Nationalmannschaft Teilnehmer bei der Friedensfahrt und bei der WM 1999 in Verona.

Münsinger Mountainbike-Rennen / DIE GESCHICHTE
Wie alles begann

Mit 15 Jahren reicht es eigentlich gerade zum Teenager. Doch dem Münsinger Mountainbike-Rennen wurde bereits vor drei Jahren der inoffizielle Titel „Frühjahrsklassiker“ verliehen. Begonnen hat es 1987 mit 120 Fahrern auf einem zehn Kilometer langen Rundkurs.
Dass die TSG Münsingen die Pionier-Arbeit begann hatte einen ganz schnöden Grund. Die Abteilungskasse war leergefegt und als Hans Klug im Herbst 1986 von einem MTB-Bergzeitfahren in Garmisch hörte, da war die Idee für die Premiere in Münsingen und damit das zweite Mountainbike-Rennen auf deutschem Boden geboren. Die Redakteurin des ALB-BOTE musste damals der Leserschaft noch erklären, was ein Mountainbike von normalen Fahrrädern unterscheidet („grobstollige Reifen, 15 bis 18 Gänge und ein breiter Lenker“).
Kurios blieb es auch noch 1988. In der Presse war von „bunter Bekleidung“ und gar von „Kriegsbemalung“ zu lesen, die Fahrer „just for fun“ aufgetragen hatten. Über hundert Radsportler fegten bei bitterkaltem Wind über die Rundstrecke. Das Wetter und Münsingen sollte in der Mountainbike-Szene ein Dauerthema werden. „Nass, dreckig und dennoch schön“ (1989) „Rutschpartie im Münsinger Wald“ (1990). In jenem Jahr gelang der TSG Münsingen ein ganz besonderer Coup. Die Disziplin hatte noch keine Aufnahme in den Bund Deutscher Radfahrer (BDR) gefunden. Ein Antrag der Münsinger auf die Ausrichtung einer Deutschen Meisterschaft blieb unbeantwortet. Trotzdem schrieb man das vierte Rennen als solches aus und wurde von Anmeldungen fast überrannt. Eine Woche vor dem Termin flatterte ein BDR-Schreiben ins Haus, das die Austragung verbieten wollte. Trotzdem wurden annähernd 1000 Biker an zwei Tagen über die Strecke geschleust . Mike Kluge (wer sonst?) hieß der inoffizielle Titelträger (der BDR zog noch im gleichen Herbst offiziell nach), der im Hauptrennen 217 Konkurrenten hinter sich ließ. Nein, eigentlich nur 20. Der Rest mußte im knöcheltiefen Schlick irgendwann kapitulieren. Kluge, im gleichen Jahr noch Weltcup-Gewinner, brauchte acht Jahre bis er in Münsingen wieder gewinnen konnte. Die nächsten drei Jahre war das Wetter gut, Zuschauer strömten, der Schwäbische-Alb-Cup bekam internationales Flair und die Fahrer hatten das Rennen in ihrem Terminkalender vermerkt. 1993 war Münsingen zum ersten Mal Schauplatz des“Grundig-Top-Ten-Cup“ mit Down-Hill-Europameister Jürgen Sprich als Sieger.
Seit 1995 ist die Rennstrecke im Wiesental, inzwischen auf 4,8 Kilometer verkürzt, ununterbrochen Auftaktveranstaltung der nationalen Top-Serie, wie auch immer sie sich nannte. Die Bewerbung für eine Weltcup-Veranstaltung (1996) scheiterte. Allmählich verloren sich die Kuriositäten, immer wieder wagten sich interessante Figuren auf das Terrain. Zum Beispiel trat der Tour-de-France-Etappensieger Rolf Gölz in Münsingen in die Mountainbike-Pedale und fand heraus: „Nein, nichts für mich“. Hanka Kupfernagel kam zurecht und gewann 1995 gegen die nationale Elite. Ein Jahr später flog Downhill-Weltmeister Albert Iten aus der Schweiz durch schneeweiße Landschaft (!) in den Abfahrten am Feld vorbei und gewann. Überhaupt der Schnee. 1997 spielten die Damen den Schneepflug beim „Multivan-Cup“, 1999 erwachte der Samstagmorgen in einem weißen Kleid und am Ende des Herren-Rennens kam er wieder, der Schnee.